CDU Wiesloch

Plus-Energie-Quartier am Bach ehemals „Wellpappe“

Das dringend benötigte Neubaugebiet sollte eigentlich schon im September 2019 per Aufstellung eines Bebauungsplanes auf Basis eines Konzeptes vom März 2019 endlich auf den Weg gebracht werden. Erschwerend kam aber hinzu, dass man dem planenden Vorhabenträger just in der Septembersitzung eine neue Hürde von Seiten des Gemeinderates vor die Füße geworfen hatte, nämlich: „Mache aus deinen bisherigen Planungen ein Energie-Plus-Quartier!“.
Das dringend benötigte Neubaugebiet sollte eigentlich schon im September 2019 per Aufstellung eines Bebauungsplanes auf Basis eines Konzeptes vom März 2019 endlich auf den Weg gebracht werden. Erschwerend kam aber hinzu, dass man dem planenden Vorhabensträger just in der Septembersitzung eine neue Hürde von Seiten des Gemeinderates vor die Füße geworfen hatte, nämlich: „Mache aus deinen bisherigen Planungen ein Energie-Plus-Quartier!“.
Grundlegend konnten wir diesem Antrag als CDU erstmal mehrheitlich folgen, bedeutete dies doch für uns die konsequente Verfolgung der beschlossenen Klimaziele für die Stadt Wiesloch und somit ein wichtiger gesamtstädtischer Beitrag in der CO2-Bilanz. Für uns stand immer fest, dass dieses „mehr erneuerbare Energie im Quartier zu produzieren als darin verbraucht wird“ durchaus ambitioniert ist und darum einer pragmatischen Herangehensweise bedurfte. Es durfte unter keinen Umständen – wie leider dann geschehen – die Diskussion in Idealismus abdriften, indem dieses Neubaugebiet dann mit wissenschaftlichen Forschungsprojekten in Freiburg, Biblis oder Frankfurt gleichgesetzt wurde. Der klimapolitische Weltfrieden durfte und konnte nicht auf dem Rücken dieses Neubaugebietes ausgetragen werden.
Hauptpunkt der unterschiedlichen Herangehensweisen war die Frage: Was ist denn nun das Betrachtungsobjekt, wenn wir uns Energie anschauen?“. „Energie-Plus“ ist kein wohldefinierter Fachbegriff, den man einfach und eindeutig nachschlagen kann. Vielmehr kennt dieses Konzept zahlreiche Ausgestaltungen und Ausprägungen. Schauen wir auf eine Bilanz heißt dies: Was steht denn auf der Haben-Erzeugungsseite und was steht auf der Soll-Verbrauchsseite. Während es Fraktionen gab die hier gleich die Messlatte maximal hoch hingen und die „Graue Energie“ – also jene Energie die zum Erstellen des Baustoffes wie z.B. des Betons notwendig ist, mit einrechnen wollten – gingen die Wunschvorstellungen sogar noch weiter. Rechnen wir doch auch noch die Mobilitätsenergie mit ein und die Herstellung davon. Und wenn wir dabei sind, monitoren – zu Deutsch, überwachen, wir das Ganze noch, den Verbrauch an Energie der Quartier-Bewohner und reglementieren, was sie machen dürfen und was nicht. Die zentrale Frage, was denn mit den Kauf- bzw. Mietpreisen eines solchen Gebietes passiert bei dem die Standards über und über hoch gesetzt werden, wurde komplett ausgeblendet. Die Preise wachsen in das Astronomische!
Dies ist nicht am realen Leben orientierte Politik! Wir wollen den bezahlbaren Wohnraum für alle schaffen und auch Familien ermöglichen, JETZT nach Wiesloch zu ziehen und sich hier wohlfühlen und sich nicht bis über beide Ohren bis an ihre Lebensende zu verschulden, „nur“ um sich eine Wohnung leisten zu können. Die CDU Fraktion gab im Rahmen einer der Klausurtagung die Empfehlungen ab, die energetische „Grundschuld“ der Bilanz zwar ambitioniert, aber noch realistisch zu definieren. Dies beinhaltete für uns die „Raumheizung“ ggf. „Gebäudekühlung“, „Warmwasserbereitung“ und den Strom für Gebäudetechnik. Wir traten u.a. dafür ein, einen Unterschied zwischen Wohngebäude und Gewerbegebäude zu machen. Dies alles konnte auch so im Energiekonzept für die Wellpappe wiedergefunden werden, worüber wir uns als CDU sehr freuen!
Warum jetzt dann die Aufregung? Nun, manche Klientelpolitik muss jetzt anscheinend von anderen Fraktionen bedient werden. Seht her, wir wollten Energie-Plus und jetzt haben wir´s! Richtig! Aber erst durch ein „Herunterrechnen“ der Anforderungen auf das mäßigende Eingreifen anderer Fraktionen hin. Erst durch eine Flächenumwandlung der Arten der Bebauung (von Gewerbe- hin zu Wohnbebauung) und schließlich dem Platzen des Traumes, ein „Freiburger Hip-Viertel“-gleiches Gebiet nach Wiesloch zu bringen, ist es gelungen - rein rechnerisch - sich einer solchen Siedlung anzunähern. Ganz zu schweigen davon, dass gewerblich/soziale Bauten aus der Betrachtung anscheinend einfach mal ausgeklammert wurden. Erst dadurch wurde es überhaupt rechnerisch machbar, das Ziel der Plus-Energie-Siedlung zu erreichen. Von den hehren Idealen ist da nicht viel geblieben, sondern machten von dem uns geforderten real-politischen Pragmatismus Platz.
Dies hat uns alle 6 Monate Zeit gekostet! Zeit in der die ersten Bagger schon in der Wellpappe stehen könnten. Zeit in der die ersten Familien und Gewerbe schon dort sein könnten. Zeit in der wertvolles Kapital wieder der Stadt Wiesloch verwehrt geblieben ist! Summa Summarum stehen wir zur Entscheidung pro-Wellpappe und hoffen nun auf eine zügige Umsetzung in der ggf. die 6-Monate sogar noch aufgeholt werden können! Die CDU freut sich auf die neuen Einwohner und jene, die ihre Zukunft hier in unserer Stadt planen!